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So kannst du als Angehörige:r unterstützen

Wenn Verwandte, Freund:innen oder Partner:innen Schwierigkeiten haben, ihren Online-Verhalten zu kontrollieren, kann dies eine herausfordernde Zeit für alle Beteiligten sein. Ein übermäßiger Konsum von Online-Spielen, Shopping, sozialen Medien und anderen digitalen Medien kann tiefgreifende Auswirkungen nicht nur auf die betroffenen Personen, sondern auch auf ihr Umfeld haben. Dieser Artikel bietet dir als Angehörige:r Anleitung und Unterstützung, um diese Herausforderungen gemeinsam zu meistern.

So kannst du als Angehörige:r unterstützen

Unterstützung für Personen, die ihren digitales Verhalten regulieren möchten

Online-Konsum verstehen

In unserer digitalen Ära ist es schwierig zu definieren, wann genau der Online-Konsum als zu hoch betrachtet wird. Es gibt kein universelles Maß für richtig oder falsch. Dennoch fühlen sich viele Menschen überfordert und nicht in der Lage, ihren Medienkonsum eigenständig zu reduzieren. Sie merken, dass sie die Kontrolle verlieren, wenn sie trotz negativer Auswirkungen auf Schlaf, Arbeit, Schule oder Beziehungen nicht vom Bildschirm loskommen. Das Bewusstsein für solche Anzeichen eines problematischen digitales Verhaltens ist der erste Schritt, um Veränderungen einzuleiten.


Deine Rolle als Unterstützer:in

Als Verwandte:r, Freund:in oder Partner:in ist deine Rolle im Unterstützungsprozess entscheidend. Deine Unterstützung und dein Verständnis können einen bedeutenden Unterschied machen. Beginne damit, dich über die Herausforderungen des übermäßigen digitalen Konsums zu informieren, um die Situation deines Angehörigen besser zu verstehen.


Kommunikation ist der Schlüssel

Eine offene und vorurteilsfreie Kommunikation ist essenziell. Ermutige zu einer Diskussion über den Medienkonsum in einer sicheren und unterstützenden Umgebung. Dies fördert Vertrauen und Verständnis und erleichtert es der betroffenen Person, über ihre Probleme zu sprechen und Hilfe zu suchen.


Gesunde Grenzen setzen

Es ist wichtig, gesunde Grenzen zu setzen, um das problematische Online-Verhalten nicht weiter zu unterstützen. Du könntest zum Beispiel die Bildschirmzeit im Haushalt begrenzen. Grenzen helfen dabei, einen unterstützenden und dennoch festen Ansatz im Umgang mit dem Medienkonsum zu definieren.


Sei ein Vorbild

Wir alle nutzen digitale Medien und Kinder wachsen mit Eltern auf, die selbst viel Zeit in sozialen Medien oder beim Streamen/Fernsehen verbringen. Um unterstützend zu wirken, solltest auch du über deinen Konsum nachdenken und ihn gegebenenfalls anpassen. Du könntest zum Beispiel für dich selbst Regeln aufstellen, die dein Verhalten ändern. Für deine Angehörigen ist das ein Zeichen, dass du mit deinen Problemen nicht alleine bist.


Professionelle Hilfe

Es gibt zahlreiche externe Hilfsangebote, die dir auch als Angehörige:r, zur Verfügung stehen. Von Apps über Beratungsstellen und Internetforen bis hin zu Selbsthilfegruppen und Telefonhotlines – es gibt viele Möglichkeiten, Hilfe zu suchen. Diese Ressourcen bieten nicht nur Unterstützung, sondern auch ein Gemeinschaftsgefühl und Verständnis.


Beteiligung an alternativen Aktivitäten

Hilf deinem Angehörigen, den Raum, der durch die Reduzierung der Bildschirmzeit entsteht, zu füllen. Die Teilnahme an Hobbys, Sport oder sozialen Aktivitäten kann einen positiven Fokus bieten. Besonders motivierend ist es, wenn ihr die Aktivitäten gemeinsam unternehmt!


Unterstützung für Eltern

Als Elternteil ist es wichtig, die Situation mit Empathie und Verständnis anzugehen. Eine Balance zwischen Regeln und der Gewährung von Unabhängigkeit ist entscheidend, um Jugendlichen zu helfen, ihren Medienkonsum zu regulieren.


Zusätzliche Tipps für Unterstützer:innen

  • Informiere dich über den spezifischen Medienkonsum und seine Auswirkungen.

  • Aktives Zuhören kann unglaublich unterstützend sein.

  • Fördere gesunde Lebensstilveränderungen wie ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung.

  • Übe Geduld, da die Regulierung des Medienkonsums Zeit braucht.

  • Vermeide Schuldzuweisungen und Urteile, da diese kontraproduktiv sein können.

  • Erwäge Familientherapie, um offene Kommunikation zu fördern und Probleme zu lösen.

  • Fördere digitale Entgiftungen, um die Konzentration auf das reale Leben zu lenken.


Selbstfürsorge für Unterstützer:innen

Vernachlässige nicht dein eigenes Wohlbefinden. Nimm dir Zeit für dich und unternimm Aktivitäten, die dir guttun. Denk daran: Du kannst anderen am besten helfen, wenn es dir selbst gut geht.


Zusammenfassung: Gemeinsam lernen und unterstützen

Jemandem Unterstützung zu bieten, erfordert Geduld, Verständnis und Mitgefühl. Durch Informieren, offene Gespräche, das Setzen von Grenzen und die Sorge um dein eigenes Wohlergehen, kannst du eine bedeutende Stütze sein. Und vergiss nie, dass Veränderung ein Prozess ist.

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