top of page

Die magische Anziehungskraft von Medien und Computerspielen - warum wir ihnen einfach nicht widerstehen können?

Die Augen sind schon viereckig, der Mund trocken, die Blase drückt - und trotzdem kannst du das Handy nicht weglegen. Woran liegt das? Warum fällt es so schwer, einem Scroll-Marathon zu entkommen oder ein Spiel zu pausieren? Diesen Fragen wir im Folgenden nachgehen. Vom Dopaminrausch bis zu Online-Communities erkunden wir die Beweggründe, die uns dazu bringen, Online-Interaktionen dem realen Leben vorzuziehen.

Die magische Anziehungskraft von Medien und Computerspielen - warum wir ihnen einfach nicht widerstehen können?

Die Augen sind schon viereckig, der Mund trocken, die Blase drückt - und trotzdem kannst du das Handy nicht weglegen. Woran liegt das? Warum fällt es so schwer, einem Scroll-Marathon zu entkommen oder ein Spiel zu pausieren? Diesen Fragen wir im Folgenden nachgehen. Vom Dopaminrausch bis zu Online-Communities erkunden wir die Beweggründe, die uns dazu bringen, Online-Interaktionen dem realen Leben vorzuziehen.

Dopamin-Kick

Erstens ist es kein Zufall, dass soziale Medien und Videospiele süchtig machen. Sie sind bewusst so gestaltet, dass sie Nutzer:innen am Bildschirm halten.


Sie enthalten geschickt eingebaute Belohnungssysteme, die kleine Dopaminausschüttungen im Gehirn auslösen. Dopamin ist ein sogenannter Botenstoff, der in dem Belohnungssystem des Gehirns eine wichtige Rolle spielt. Er wird oft der “Botenstoff des Glücks” genannt, denn er löst Glücksgefühle in uns aus.

Soziale Medien und Videospiele sind eben so konzipiert, dass sie diese Dopaminausschüttungen immer wieder auslösen und somit kleine Glücksmomente und Erfolgserlebnisse bewirken. Wie sie dies tun? Zum Beispiel durch Likes, Kommentare oder In-Game-Erfolge.


Die kleinen Freudenmomente motivieren uns, immer wieder auf Medien zuzugreifen. Je mehr Zeit wir online verbringen, desto stärker sehnen wir uns nach diesen Belohnungsmomenten. Je mehr Herausforderungen wir meistern oder Likes wir erhalten, desto größer ist die Dopaminbelohnung. Dies führt dazu, dass wir immer mehr Zeit online verbringen.


Im Gegensatz zum Offline-Leben sind diese Belohnungen online unendlich verfügbar. Wenn man ein Level in einem Videospiel abgeschlossen hat, wird man sofort zum nächsten Level befördert. Auf TikTok werden einem endlos lustige Videos präsentiert. Das bedeutet, dass Videospiele und soziale Medien nie enden - es gibt keinen natürlichen Punkt, an dem man das Handy beiseite legen könnte. Es erfordert eine Art Selbstbeherrschung, dem Dopaminrausch zu widerstehen.

Mit anderen Worten, soziale Medien und Videospiele machen süchtig, weil sie uns ermöglichen, endloses und schnelles Glück zu erleben.

Virtuelles Netzwerk

Auch der soziale Aspekt der Online-Medien kann ein Suchtfaktor sein. Videospiele mit Ranglisten und Multiplayer-Optionen wecken den Wunsch, sich mit anderen zu messen und zu vergleichen. Dies motiviert zum Weiterspielen, da wir höhere Platzierungen und Anerkennung anstreben.


Videospiele vermitteln auch ein Gemeinschaftsgefühl, das den Spielern ein Gefühl der Zugehörigkeit und Bestätigung gibt. Dies motiviert dazu, mehr Zeit und Energie in das Spiel zu investieren.

Es ist jedoch wichtig, auch die negativen Seiten dieses Phänomens zu betrachten. Exzessives Online-Spielen kann dazu führen, dass Menschen mehr Zeit in virtuellen Welten verbringen und ihre Beziehungen, Verantwortlichkeiten und Aufgaben im realen Leben vernachlässigen. Gerade Multiplayer-Spiele erschweren es einem, ein Spiel zu beenden, denn das Spiel geht virtuell auch ohne einen weiter. Dies kann zu FOMO führen.


Gleiches gilt für soziale Medien. Sie ermöglichen es uns, uns permanent mit Freunden auszutauschen und zu vernetzen. Das ist toll. Es kann aber auch seine Schattenseiten mit sich bringen, wenn Personen sich nur noch über ihr virtuelles Netzwerk identifizieren und ihr Leben nur noch für Likes und Follower gestalten. Auch wenn Likes und Kommentare einen kurzen Dopamin-Kick auslösen, machen sie einen langfristig nicht so glücklich wie gemeinsam geteilte Momente im Offline-Leben.

Der Alleskönner gegen Langweile

Vergnügen und Spaß haben schon immer eine wichtige Rolle in menschlichen Gesellschaften gespielt, wie kulturell institutionalisierte Ereignisse wie Feste und Feiern zeigen. Dennoch war es Menschen noch nie möglich, so oft und uneingeschränkt wie heutzutage auf Entertainment zuzugreifen.


Ein weiterer Grund, warum das Smartphone oder der PC so attraktiv sind, ist die Möglichkeit der ständigen Unterhaltung. Steht man fünf Minuten in der Schlange, um auf den Bus zu warten, greift man zum Handy. Ist eine Vorlesung an der Uni langweilig, schaut man schnell auf Instagram. Kommt man nach Hause und weiß nicht, was man tun soll, spielt man ein Computerspiel.


Medien bieten rund um die Uhr Zugang zu Unterhaltung. Sie verbinden Unterhaltung, soziale Interaktion und Wettbewerb. Videospiele, insbesondere Online-Multiplayer-Spiele, sind ein gutes Beispiel dafür.

Ein Türöffner in Fluchtwelten

Die Medienwelt bietet uns mehr als nur eine Flucht vor der Langeweile. Sie ermöglicht uns auch, die realen Probleme des Lebens zu vergessen und zu ignorieren, wenn wir online sind. Videospiele eröffnen uns die Tür zu fantastischen Welten, weit entfernt von Hausaufgaben, Büroarbeit oder Familienstreitigkeiten.


Insbesondere ermöglichen Multiplayer-Online-Rollenspiele den Spielern, unendliche Welten zu betreten, in denen sie die Kontrolle haben, Ziele erreichen und eine Bindung zu ihrem Avatar aufbauen können. Für diejenigen, denen dies im Offline-Leben schwer fällt, bietet die Online-Welt eine großartige Fluchtmöglichkeit.


Außerdem sind Videospiele speziell so gestaltet, dass sie uns ein Gefühl von Fortschritt und Erfolg vermitteln. Dies kann das Selbstwertgefühl stärken und ein Gefühl von Sinn und Erfüllung vermitteln, das in anderen Lebensbereichen fehlen könnte.


So positiv dies sein kann, so problematisch wird es, wenn Videospiele oder soziale Medien als Bewältigungsmechanismus eingesetzt werden. Das heißt, wenn die Flucht in eine virtuelle Welt als Strategie zur Problembewältigung eingesetzt wird.

Das ist problematisch, weil es zwar kurzfristig Aufgaben und Streitigkeiten vergessen lässt, aber keine Lösung oder Bewältigung bietet. Man kann nicht auf immer die Probleme der offline-Welt ignorieren.

Fazit

Zweifellos sind soziale Medien und die Welt der Videospiele großartige Erfindungen. Sie bieten uns viel Spaß, Möglichkeiten und Unterhaltung. Aber wie bei allem ist es wichtig, die richtige Balance zu finden. Zu viel Zeit auf diesen Plattformen kann auch negative Auswirkungen haben.


Neueste Studien zeigen, dass Menschen, die zu viel Zeit online verbringen, eine schlechtere emotionale, körperliche, geistige und soziale Gesundheit haben. Das ist ein ernstes Problem!


Es ist wichtig, ein Bewusstsein für die Mechanismen zu entwickeln, die das Suchtpotenzial von Smartphones auslösen. Das hilft uns zu verstehen, warum wir so viel Zeit und Beziehungen dem Spielen und der Nutzung sozialer Medien opfern. Wenn wir verstehen, welchen starken Einfluss Spiele und Medien auf unser Gehirn haben - insbesondere auf die Dopaminausschüttung - können wir Maßnahmen ergreifen, um gesündere Gewohnheiten zu entwickeln und ein Gleichgewicht zwischen den Vorteilen und Reizen der Online-Welt und den Verpflichtungen der Offline-Welt zu finden.


In diesem Artikel verraten wir euch spezifische Schritte und Tipps, um eure Bildschirmzeit zu reduzieren.


bottom of page