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Wie du Angehörigen, die an einer Verhaltenssucht leiden, helfen kannst

Wenn Verwandte, Freund:innen oder Partner:innen mit einer Verhaltenssucht zu kämpfen haben, kann dies für alle Beteiligten eine überwältigende und verwirrende Zeit sein. Verhaltenssüchte, wie zum Beispiel Online-Spielsucht, Kaufsucht, Esssucht, Abhängigkeit von sozialen Medien und Pornografie, haben tiefgreifende Auswirkungen nicht nur auf die Personen, die damit kämpfen, sondern auch auf deren Umfeld. Dieser Artikel soll dir als Angehöriger Anleitung und Unterstützung bieten wie du diese schwierigen Herausforderungen meistern kannst.

Wie du Angehörigen, die an einer Verhaltenssucht leiden, helfen kannst

Wenn Verwandte, Freund:innen oder Partner:innen mit einer Verhaltenssucht zu kämpfen haben, kann dies für alle Beteiligten eine überwältigende und verwirrende Zeit sein. Verhaltenssüchte, wie zum Beispiel Online-Spielsucht, Kaufsucht, Esssucht, Abhängigkeit von sozialen Medien und Pornografie, haben tiefgreifende Auswirkungen nicht nur auf die Personen, die damit kämpfen, sondern auch auf deren Umfeld. Dieser Artikel soll dir als Angehöriger Anleitung und Unterstützung bieten wie du diese schwierigen Herausforderungen meistern kannst.


Verhaltenssucht verstehen

Bevor wir uns mit Unterstützungsstrategien befassen, ist es wichtig zu verstehen, was eine Verhaltenssucht ist. So wie bei Substanzmissbrauch die Substanz abhängig macht, macht bei Verhaltenssüchten das gewisse Verhalten süchtig. Trotz negativer Konsequenzen kann die betroffene Person dem zwanghaften Verhalten nicht widerstehen. Anzeichen problematischen Verhaltens zu erkennen, wie zum Beispiel exzessives Shoppen oder Spielen, sind ein erster Schritt, um das Problem anzugehen.


Deine Rolle als Verwandte:r, Freund:in oder Partner:in

Als Verwandte:r, Freund:in oder Partner:in ist deine Rolle im Genesungsprozess entscheidend. Obwohl du das Verhalten der/des Süchtigen nicht kontrollieren kannst, kann deine Unterstützung und dein Verständnis einen bedeutenden Unterschied machen. Beginne damit, dich über die spezifische Sucht zu informieren, sei es Smartphone-Sucht, Online Gaming-Sucht oder Esssucht, um die Herausforderungen deines Angehörigen besser zu verstehen.


Das A und O: Kommunikation

Offene und vorurteilsfreie Kommunikation ist essenziell. Ermutige, in einer sicheren und unterstützenden Umgebung, eine Diskussion über das problematische Verhalten. Dieser Ansatz fördert Vertrauen und Verständnis und erleichtert es der süchtigen Person, ihre/seine Probleme mitzuteilen und Hilfe zu suchen.


Gesunde Grenzen setzen

Während du Unterstützung anbietest, ist es wichtig, gesunde Grenzen zu setzen, um das süchtige Verhalten nicht weiter zu fördern. So könntest du zum Bespiel begrenzen wie viel Geld du für Einkäufe ausleihst oder Regeln für die Bildschirmzeit im Haushalt festlegen. Grenzen helfen dabei, einen unterstützenden und dennoch festen Ansatz im Umgang mit der Sucht zu definieren.


Professionelle Hilfe und Selbsthilfegruppen fördern

Ermutige deine:n Angehörige:n, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Therapeut:innen, die auf Verhaltenssüchte spezialisiert sind, können maßgeschneiderte Ansätze anbieten. Darüber hinaus bieten Selbsthilfegruppen eine Gemeinschaft von Personen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen, und bieten ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Verständnisses.


Beteiligung an alternativen Aktivitäten

Die Reduzierung der Bildschirmzeit oder die Eindämmung anderer süchtiger Verhaltensweisen kann eine Leere hinterlassen. Helfe deiner/deinem Angehörigen, diesen Raum zu füllen. Die Teilnahme an Hobbys, Sport oder sozialen Aktivitäten kann einen positiven Fokus weg von der Sucht bieten. Besonders motivierend ist es, wenn ihr die Aktivitäten gemeinsam unternehmt!


Unterstützung für Eltern süchtiger Jugendlicher

Wenn du als Elternteil mit der Sucht einer/eines Jugendlichen zu kämpfen hast, ist es wichtig, die Situation mit Empathie und Verständnis anzugehen. Jugendliche sind aufgrund von sozialem Druck und Entwicklungsphasen im Gehirn besonders anfällig für Süchte. Eine Balance zu finden zwischen strikten Regeln und gleichzeitig der Person auch eine Unabhängigkeit zu gewährleisten kann ein schwerer Balanceakt sei, ist aber entscheiden um ihm/ihr zu helfe, die Sucht zu überwinden.


Zusätzliche Tipps für Unterstützer:innen

  • Informiere dich: Bilde dich über die spezifische Verhaltenssucht. Die Sucht zu verstehen, inklusive ihrer typischen Symptome, Muster und Auswirkungen, kann dir helfen, das Verhalten der betroffenen Person besser nachzuvollziehen. Außerdem kannst du somit Auslöser und Anzeichen eines Rückfalls frühzeitig erkennen.

  • Aktiv zuhören: Manchmal kann es unglaublich unterstützend sein, einfach da zu sein und zuzuhören. Aktives Zuhören beinhaltet, deine volle Aufmerksamkeit zu schenken und Gefühle anzuerkennen.

  • Förderung gesunder Lebensstilveränderungen: Fördere eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf. All das wirkt sich positiv auf die psychische Gesundheit aus.

  • Übe Geduld: Die Genesung ist ein Prozess, der Zeit braucht. Sei geduldig und zelebriere noch so kleine Siege auf dem Weg.

  • Vermeide Schuldzuweisungen und Urteile: Sucht ist ein komplexes Thema. Vermeide es, deiner/deinen Angehörigen die Schuld zu geben oder sie/ihn zu beschämen, da dies deren Fortschritte behindern kann.

  • Familientherapie in Betracht ziehen: Erwäge, an einer Familientherapie teilzunehmen. Sie kann eine Basis für offene Kommunikation bieten und helfen, ursächliche Probleme zu lösen.

  • Digitale Entgiftungen fördern: Ermutige zu Zeiten, in denen digitale Geräte freiwillig beiseite gelegt werden, um sich auf Interaktionen und Aktivitäten im wirklichen Leben zu konzentrieren.


Die Bedeutung der Selbstfürsorge für Unterstützer:innen

Während du jemandem mit einer Sucht hilfst, vernachlässige nicht dein eigenes Wohlbefinden. Nimm dir Zeit für dich selbst und unternimm Aktivitäten, die dir gut tun. Erwäge, dich Selbsthilfegruppen für Verwandte und Freund:innen süchtiger Personen anzuschließen. Vergiss nicht, dass du nur eine starke Unterstützung für deine/n Angehörige/n sein kannst, wenn es dir selbst gut geht.


Schlussfolgerung: Voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen

Jemandem bei einer Verhaltenssucht zu helfen, ist ein Weg, der Geduld, Verständnis und Liebe erfordert. Indem du dich informierst, offene Kommunikation etablierst, Grenzen setzt, professionelle Hilfe förderst und dich um dein eigenes Wohlbefinden kümmerst, kannst du bedeutende Unterstützung bieten. Denke daran, die Genesung ist ein Prozess, und mit deiner Hilfe kann dein/e Angehörige/e daran arbeiten, seine/ihre Sucht zu überwinden.


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