12-Steps Anonymous, Erklärt Anhand von Mediensucht
Das Zwölf-Schritt-Programm findet seinen Ursprung in der Anonyme Alkoholiker Gruppe. Seit seiner Entstehung hat das Programm schon vielen Personen mit den unterschiedlichsten Süchten geholfen. Es ist die Mischung aus einem strukturierten und dennoch sehr flexiblen Ansatz, der die Leute begeistert. Das Programm ebnet einen klaren Weg zur Genesung und lässt gleichzeitig Raum für persönliche Interpretationen und Anpassungen. Dabei hat es einen ganzheitlichen Ansatz, mit Schwerpunkten auf gegenseitige Unterstützung (Community), persönlicher Verantwortung und spirituellem Wachstum. Dieser Misch kommt bei vielen Betroffenen gut an.
Viele Selbsthilfe Gruppen arbeiten mit dem Zwölf-Schritt-Programm, um Personen mit verschiedenen Süchten auf dem Weg zur Verbesserung zu unterstützen. Obwohl wir bei coobi nicht mit diesem Programm arbeiten, wollen wir euch gerne die Methode und Ideen dahinter näher bringen. Zum einen, weil es sehr bekannt ist, zum anderen, weil es ja vielleicht dem ein oder anderen hilft.
Der Ursprung von 12-Steps Anonymous
Das Zwölf-Schritt-Programm (Originalname: 12-Steps-Anonymous) findet seinen Ursprung in der Anonyme Alkoholiker (Alcoholics Anonymous) Gruppe. Seit seiner Entstehung hat das Programm schon vielen Personen mit den unterschiedlichsten Süchten geholfen. Es ist die Mischung aus einem strukturierten und dennoch sehr flexiblen Ansatz, der die Leute begeistert.
Das Programm ebnet einen klaren Weg zur Verbesserung und lässt gleichzeitig Raum für persönliche Interpretationen und Anpassungen. Dabei hat es einen ganzheitlichen Ansatz, mit Schwerpunkten auf gegenseitige Unterstützung (Community), persönlicher Verantwortung und spirituellem Wachstum. Dieser Misch kommt bei vielen Betroffenen gut an.
Das Programm erklärt
Im Folgenden wollen wir uns die individuellen zwölf Schritte genauer anschauen und verstehen, wie sie angewandt werden können. Unser Beispiel ist dabei Mediensucht, aber wie bereits betont, kann das Programm auf jegliche Formen der Sucht angewandt werden.
Schritt 1: Eingeständnis der Machtlosigkeit
Der erste, und eventuell wichtigste, Schritt ist sich seinen Kontrollverlust über die Sucht selbst einzugestehen. Bei Mediensucht bedeutet dies, sich einzugestehen, dass die übermäßige Bildschirmzeit oder das exzessive Zocken sich negativ auf das eigene Leben auswirkt. Dieses Eingeständnis ist ein erster großer Schritt in die richtige Richtung.
Schritt 2: Glaube an eine höhere Macht
Der nächste Schritt beinhaltet den Glauben daran, dass eine höhere Macht als man selbst die Vernunft wiederherstellen kann. Es geht darum, Kraft in etwas zu finden, das über die eigene Person hinausgeht. Es kann dabei um eine spirituelle Instanz gehen, muss es aber nicht. Auch die Macht der Gemeinschaft oder die Kraft einer Selbsthilfegruppe kann als höhere Macht betrachtet werden.
Schritt 3: Die Kontrolle abgeben
Hier entscheiden sich die Betroffenen dazu, ihren Willen und ihr Leben in die Hand der höheren Macht zu geben. Für Personen mit problematischen Medienkonsum würde dies bedeuten, ihren Genesungsprozess dem von ihnen gewählten Unterstützungssystem anzuvertrauen, sei es eine Selbsthilfegruppe, ein therapeutisches Programm oder anderes.
Schritt 4: Moralische Inventur
Hier geht es darum, eine ehrliche und furchtlose Selbstreflexion durchzuführen. Suchtbetroffene werden dazu aufgefordert, ihr Verhalten und ihre Einstellungen zu beurteilen, um Muster zu erkennen, die zu ihrem Suchtverhalten beitragen.
Schritt 5: Fehler gestehen
Nachdem man die Muster identifiziert hat, ist der nächste Schritt sich selbst, der höheren Macht und anderen Personen, diese einzugestehen. Es geht im Großen und Ganzen darum, sich den Fehlern bewusst zu werden, sie zu akzeptieren und daraufhin die Notwendigkeit zur Veränderungen anzuerkennen.
Schritt 6: Bereitschaft zur Veränderung
In diesem Schritt geht es darum, fehlerhaftes Verhalten aufzugeben. Bei Mediensucht könnte dies beispielsweise bedeuten, dass man bereit ist, die exzessive Bildschirmzeit oder die Spielstunden zu reduzieren.
Schritt 7: Höhere Macht um Hilfe bitten
Nach der Anerkennung des Änderungsbedarfs und der Bereitschaft zur Änderung geht es in diesem Schritt darum, eine höhere Macht um Hilfe bei der Überwindung dieser Schwächen zu bitten. Dieser Schritt stellt Demut und Akzeptanz dar, da er die Erkenntnis beinhaltet, dass die Überwindung der Sucht oft externe Unterstützung erfordert.
Schritt 8: Personen auflisten
Dies beinhaltet, eine Liste aller Personen zu erstellen, denen man durch die Sucht Unrecht und Schaden zugefügt hat, und die Bereitschaft sowie den Willen zur Wiedergutmachung zu entwickeln. Diese Aufgabe beruht auf dem Gedanken, dass man sich bewusst macht, welchen Einfluss die eigene Sucht auf andere Personen hat.
Schritt 9: Wiedergutmachungen
Wo es möglich ist, sollte man nun zu den zuvor aufgelisteten Personen gehen und versuchen, alles wieder gut zu machen. Dies sollte jedoch vermieden werden, wenn dadurch man selbst oder andere verletzt werden könnten. Dieser Schritt ist essenziell, um Beziehungen wieder aufzubauen und damit ein Hilfsnetzwerk zu schaffen.
Schritt 10: Persönliche Inventur
Wichtig ist, dass man sich selbst stets treu und ehrlich gegenüber bleibt. Das heißt auch, dass man sein Verhalten regelmässig überprüft und sich Rückfälle und fehlhaftes Verhalten sofort eingesteht. Es ist ein ständiger Prozess der Selbstverbesserung und Achtsamkeit.
Schritt 11: Gebete und Meditation
Durch Gebete, Besinnungen und Meditation versuchen die Betroffenen eine tiefe, bewusste Beziehung zur höheren Macht aufzubauen, um den Willen der höheren Macht besser zu verstehen. Das ultimative Ziel dieser Übung ist es inneren Frieden und Stärke zu finden.
Schritt 12: Die Botschaft verbreiten
Nach der nun erfahrenen ‘Erweckungen’, geht es bei diesem letzten Schritt darum, die Erfahrungen mit anderen Betroffenen und Süchtigen zu teilen. Quasi, es als seine Aufgabe zu sehen, der Gesellschaft etwas zurück zu geben und andere auf dem Weg der Verbesserung zu unterstützen.
Die Vorteile des Programms
Zusammengefasst bietet 12-Steps-Anonymous ein Rahmenprogramm um Sucht zu verstehen und zu bewältigen. Die Schritte fördern Selbstreflexion, Verantwortlichkeit und persönliches Wachstum. Der gemeinschaftliche Aspekt des Programms bietet ein unterstützendes Umfeld, in dem der Einzelne Erfahrungen austauschen und von anderen lernen kann, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Dieses Gefühl der Zugehörigkeit und gegenseitigen Unterstützung ist oft ein Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Genesung.